Zeitreise ins Weltall: Armillarsphäre aus dem 18. Jh. restauriert

Museum Bückeburg für Stadtgeschichte und Schaumburg-Lippische Landesgeschichte

Eine Armillarsphäre ist ein astronomisches Gerät, das zur Darstellung der Bewegung von Himmelskörpern dient. Sie besteht aus mehreren gegeneinander drehbaren Metallringen, die insgesamt die Form einer Kugel bilden. Der gedachte Himmels-Beobachter befindet sich im Mittelpunkt der Kugel. Die Armillarsphäre in der Museumssammlung stammt aus dem Fürstenhaus Schaumburg-Lippe. Sie weist Ähnlichkeiten auf zu einem Erdglobus von 1728 und einem Himmelsglobus von 1730. Angeschafft wurde sie vermutlich vom Grafen Albrecht Wolfgang (reg. 1728 bis 1748). Ob sie wissenschaftlichen Zwecken diente oder eher zur Repräsentation genutzt wurde, lässt sich heute nicht mehr klären. Sehr wahrscheinlich jedoch hat Albrecht Wolfgangs Sohn, der berühmte Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe (reg. 1748 bis 1777), die Globen und die Armillarsphäre in der Militärschule auf der Festungsinsel „Wilhelmstein“ im Steinhuder Meer als Lehrmaterial eingesetzt.

Quelle: "Museum Bückeburg präsentiert eine historische "Weltmaschine", Schaumburg-Lippische Landeszeitung, 22.04.2020.

Die Restaurierung wurde im Rahmen der Corona-Förderlinie von der Ernst von Siemens Kunststiftung gefördert.

 

Abbildungen:

1 Die Armillarsphäre, Südosten, © Museum Bückeburg

2 Detail Erdkugel, © Museum Bückeburg

3 Reinigungsergebnis Papierauflage, © Museum Bückeburg

4 Restauratorin Miriam Carolin Gáyer, © Museum Bückeburg

Mit der Corona-Förderlinie unterstützt die EvSK wieder einmal unbürokratisch die Konservierung und Restaurierung eines außerordentlichen Stückes. Aufgrund der Materialivielfalt aus Schichtholz, Kupferstich und Metall handelt es sich bei der Armillarsphäre (ca. 1720) um ein besonderes Objekt, das nach der Restaurierung in der neuen Dauerausstellung des Museums adäquat präsentiert werden kann. Besonders freuen wir uns, mit der Aufgabe eine junge Restauratorin, Miriam Gáyer, zu betrauen, die sich in ihrer Bachelorarbeit bereits intensiv mit dem Objekt befasst hat.

Dr. Anke Twachtmann-Schlichter, Leiterin des Museums Bückeburg für Stadtgeschichte und Schaumburg-Lippische Landesgeschichte

Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen

Ernst von Siemens Kunststiftung Corona Förderlinie