Visualisierung von Forschungsergebnissen als Teil der Wissenschaftlichen Bearbeitung der Latz-Möbel

Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

In dem Projekt werden eine Pendule und das zugehörige Piedestal sowie eine Pendule und die dazugehörige Konsole bearbeitet. Die um 1740 entstandenen Möbel werden der Werkstatt des Pariser Kunsttischlers Jean-Pierre Latz (1691-1754) zugeschrieben und sind Teil des sehr bedeutenden Latz-Konvoluts des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Im Zuge der umfassenden Untersuchung und Analyse wurden die Objekte nun bauteilgenau computergrafisch nachgebaut. Bei Pendule und Piedestal liegt der Fokus auf der durch die wunderschöne Marketerie völlig verdeckten Konstruktion des Korpus, die in der Visualisierung in allen Einzelteilen und sehr überraschenden Konstruktionslösungen sichtbar wird. Bei Pendule und Konsole steht die Marketerie und ihr Aufbau im Vordergrund. Am Ende der Visualisierung wird hier die virtuelle Rekonstruktion stehen, die es ermöglicht die Konsole wieder in ihrem ursprünglichen Zustand und Farbspiel zu sehen.

Die Visualisierungen sind ein wichtiger Schritt für die wissenschaftliche Erschließung und den wissenschaftlichen Austausch. Gleichzeitig bereichern sie auch für die Möglichkeiten der Vermittlung dieser hochkomplexen Kunstwerke an die Besucherinnen und Besucher. Sie werden im Rahmen der Sonderausstellung „Jean-Pierre Latz. Fait à Paris“ [2024] gezeigt und darüber hinaus auf der Website des Museums abrufbar sein.

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»Die Förderung ermöglicht es uns, die Stücke sowohl für die wissenschaftliche Fachgemeinschaft als auch für Besucherinnen und Besucher nachhaltig zugänglich und erlebbar zu machen. So können wir an den internationalen Standard bei der Erforschung und Vermittlung von Möbeln anknüpfen. Außerdem wird durch die Visualisierungen nun dauerhaft der fundierte Austausch mit Fachkollegen möglich sein, der in dieser Form sonst nur kurzfristig während einer Restaurierung stattfindet. Danke dafür!«

Thomas A. Geisler, Direktor des Kunstgewerbemuseums


Abbildungen

1 Pendule mit Janusmotiv und Apollo-Skulptur auf hohem Piedestal (KGM Inv. 37686 + 37680-2) © Sächsisches Immobilien und Baumanagement/Blend3 - Frank Grätz

2 Konsole mit stark zerstörter Marketerie und Metallkorrosion (KGM Inv.Nr. 53987)
© SKD/Dominic Huber

3 Thomas A. Geisler, Direktor des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden © Udo Mittelberger

4 Diplom-Informatikerin Tereza Kolesar © SKD/Clara von Engelhardt

»Die Visualisierungen der Möbel des Latz-Projektes bieten mir die Möglichkeit meine im Studium erlangten Kenntnisse gut umzusetzen und mich auf diesem Gebiet der computergrafischen Visualisierung von Kunstwerken weiter zu entwickeln. Gerade in der jetzigen Corona-Zeit ist ein sofortiger Berufseinstieg in diesem Bereich im direkten Anschluss an das Studium ein großer Glücksfall.«

Diplom-Informatikerin Tereza Kolesar

Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen

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