Restaurierung einer Tatanua-Maske aus Neuirland

Völkerkundemuseum Herrnhut

Das 1878 gegründete Völkerkundemuseum in Herrnhut vereint Ethnographie und Missionsgeschichte. Die Grundlage der Sammlung bilden Objekte, welche die Missionare der Herrnhuter Brüder-Unität von ihren Reisen zu verschiedenen Gemeinschaften seit 1732 mitbrachten. Ein ganz besonderes Objekt ist die von dem Missionar Friedrich August Hagenauer in Australien gesammelte Tatanuamaske aus Neuirland in Papua-Neuguinea. Sie ist ein besonderes Beispiel der vielseitigen Maskenarten der Region. Der Tatanuatanz ist ein wichtiger Bestandteil der Totengedenkfeier im Rahmen des sog. Malangan. Die Herstellung solcher Masken erfolgt in gemeinschaftlichen Werkstätten, in denen nach festgelegten handwerklichen Verfahren geradezu porträthaft und individuell diese Helmmasken entworfen und gestaltet werden. Die Maske wurde bis heute kaum erforscht. Ein Schritt der mit der Ergründung der Objektgeschichte, der Provenienz und den Herstellungstechniken dringend ansteht, bevor sie 2023 in einer Ausstellung zur Kunst aus Neuirland gezeigt wird. Leider kann diese Tatanuamaske zurzeit wegen ihres fragilen Erhaltungszustands nicht öffentlich präsentiert werden. Ziel ist es deshalb, die Maske zu restaurieren.

 

Abbildungen:


1 Tatanua Maske aus dem Völkerkundemusem Herrnhut; © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Bernadett Freysoldt

2 Die freiberuflich tätige Restauratorin Dr. Bernadett Freysoldt mit der Tatanua Maske. © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Vanessa Kaspar

»Mit Schließung der Museen in der Corona-Krise werden geplante Projekte zurzeit verschoben oder sogar gestrichen. Wir sind deshalb froh und dankbar, dass mit der schnellen und unkomplizierten Förderzusage durch die Ernst von Siemens Kunststiftung ein wichtiges Objekt aus unserer Sammlung in Herrnhut restauriert werden kann.«

Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Völkerkundemuseen in Leipzig, Dresden, Herrnhut

Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen

Ernst von Siemens Kunststiftung Corona Förderlinie