Restaurierung dreier Stadtansichten Baden-Badens, 19. Jh.

Stadtmuseum Baden-Baden

Das Stadtmuseum Baden-Baden, das aus den 1892 gegründeten „Städtischen historischen Sammlungen“ hervorgegangen ist, bewahrt mehr als 50.000 Objekte aus der über 2000-jährigen Geschichte des Kurorts. Die Sammlung umfasst antike Funde, Skulpturen, Kunsthandwerk und Textilien ebenso wie zahlreiche Grafiken und Gemälde. Das Ausstellungshaus des Stadtmuseums ist prominent an der Lichtentaler Allee gelegen in Nachbarschaft zum Museum Frieder Burda und der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Die Dauerausstellung behandelt die stadt-, kultur- und kunsthistorische Entwicklung des Kurorts von der Antike bis in das 20. Jahrhundert. Sie wird kontinuierlich überarbeitet und ergänzt.

In hoher malerischer Qualität zeigt das Werk von Otto von Türckheim (Major a. D. und Maler, Karlsruhe 1826–1897 Baden-Baden) Blick vom Theater auf die Altstadt die Ansicht Baden-Badens. Die Kreuzung der Sophienstraße und Lichtentaler Allee ist im Vordergrund dargestellt, links ist eines der Geschäfte in den Kurhauskolonnaden und rechts das Hotel Englischer Hof angeschnitten. Im Mittelgrund deutlich zu erkennen sind das Hotel Viktoria am Leopoldplatz, der Turm der Stiftskirche und links dahinter das Neue Schloss.

Das Bild von Christian Loeffler (Karlsruhe 1818–1882 Baden-Baden) Die Stiftskirche Baden-Baden, das sich derzeit im Museumsdepot befindet, zeigt den Blick durch das Langhaus der Baden-Badener Stiftskirche in Richtung Chor. Im Gewölbe des Mittelschiffs und am Chorbogen sind deutlich die barocken Stuckverzierungen zu sehen, die bei der Instandsetzung der Kirche 1751 eingefügt und gut 100 Jahre später 1861 wieder entfernt wurden. Es handelt sich um eines der wenigen Bilddokumente zu dieser barocken Ausstattung.

Friedrich Stahl (München 1863–1940 Rom), der an der Münchener Kunstakademie studierte und auf zahlreichen Kunstausstellungen vertreten war, vermittelt in seinem Gemälde Kurhaus und Kurgarten bei Nacht einen lebendigen Eindruck des regen Treibens am Baden-Badener Kurhaus. Mit schnellen Pinselstrichen fängt er das Gewimmel der modisch gekleideten Flaneure im Flimmern der Straßenlaternen ein. Dieses Gemälde, das 1891 auf der Internationalen Kunst-Ausstellung in Berlin zu sehen war, ist ein Zeugnis der frühen, impressionistischen Schaffensphase Stahls.

Abbildungen:
1 Otto Theoderich Freiherr von Türckheim
Blick vom Theater auf die Altstadt, 1882
Öl auf Leinwand
62,5 x 92,3 cm
signiert und datiert, Inv. Nr. 1989/200

2 Christian Loeffler
Die Stiftskirche Baden-Baden, vmtl. 1849
Öl auf Leinwand
78 x 63 cm
signiert, Inv. Nr. 9628

3 Friedrich Stahl
Kurhaus und Kurgarten bei Nacht, um 1890
Öl auf Leinwand
59 x 80 cm
signiert, Inv. Nr. 1978/001

4 Diplom Restauratorin Gloria Benner neben dem Gemälde Blick vom Theater auf die Altstadt von Otto Theoderich von Türckheim
Foto: Katja Mikolajczak

5 Heike Kronenwett M.A., Leiterin des Stadtmuseums und Stadtarchivs Baden-Baden und Dr. Katja Mikolajczak, Leiterin der Abteilung Stadtmuseum Baden-Baden neben dem Gemälde der Stiftskirche von Christian Loeffler
Foto: Gloria Benner

© Stadtmuseum Baden-Baden

»Sie schenken mit Ihrer Initiative nicht nur vielen kleineren Sammlungen und Museen unseres Landes die wohlverdiente Aufmerksamkeit und Anerkennung, sondern helfen uns Freiberuflern mit 'ehrenwerter Arbeit' über manchen Engpaß in diesen Monaten hinweg. Mit dem Lichtfunken der Solidarität und der Kraft der vom Menschen so oft eingeübten Überlebenskunst blicke ich hoffnungsvoll und arbeitsfreudig weit über die Jahreswende hinaus.«

Gloria Benner, Diplom Restauratorin

»Wir danken der Ernst von Siemens Kunststiftung für die schnelle und unkomplizierte Förderung. Sie ermöglicht uns, dringend benötigte restauratorische Maßnahmen an drei Gemälden vornehmen zu lassen und eine Restauratorin zu unterstützen, die unserem Haus seit vielen Jahren hilfreich zur Seite steht. Zukünftig werden wir unseren Gästen die historisch interessanten Ansichten von Baden-Baden in neuem Glanz präsentieren können.«

Heike Kronenwett M.A., Leiterin des Stadtmuseums und Stadtarchivs Baden-Baden

 

Ein Projekt der Corona-Förderlinie für Selbständige in Museen und Sammlungen

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