Restaurierung des Gemäldes „Das Quitzowschloss" von Eugen Bracht, 1902

Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur, Museum Wiesbaden

Das Gemälde von Bracht stellt eine zentrale Bereicherungen des für das Museum Wiesbaden so wichtigen Bestands des ‚langen‘ 19. Jahrhunderts dar. Brachts Brandenburger Landschaftsgemälde entstand in einer Zeit der biografischen wie künstlerischen Neuorientierung, als der Maler von der Kunstakademie in Berlin an diejenige der sächsischen Landeshauptstadt wechselte.

Das 1902 gemalte „Quitzowschloss“ gehört zum „Altbestand“ des Museums und besitzt keine Inventarnummer. Die erste Besitzerin war Ottilie Wallot aus Wiesbaden. Das Gemälde wurde 1939 im Museum Wiesbaden im Rahmen der Ausstellung „Mittelrheinische Malerei 1800-1900“ gezeigt, die von Hermann Voss kuratiert wurde. Im Katalog wurde als Provenienz Wiesbadener Privatbesitz angegeben. Möglicherweise wurde das Bild während der 1940er Jahre zur Sicherung in den Kellerräumen des Museums eingelagert. Unterlagen dazu sowie zu der Ausstellung 1939 haben sich nicht erhalten. Bisherige Nachforschung haben zu keinem Ergebnis geführt. Seit dieser Zeit wurde es nicht mehr ausgestellt und hat gelitten, die Oberfläche ist sehr staubig und verblichen, es gibt ein paar Stellen mit losen Farbschollen und vor allem ist der Rahmen stark beschädigt mit losen Fassungsteilen und großen Fehlstellen (z.B. Ecken). Die erstmalige Präsentation und Publikation nach der Restaurierung, die für November 2020 geplant ist, könnte möglicherweise auch zur Entschlüsselung der Provenienz des Bildes beitragen. Aufgrund seiner Qualität stellt das Werk eine große Bereicherung für die deutsche Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts dar.

Abbildungen:

1 Eugen Bracht, Das Quitzowschloss, 1902, Öl auf Leinwand, 90 x 127 cm
2 Dr. Andreas Henning, Direktor Museum Wiesbaden, Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
© Museum Wiesbaden, Foto: Bernd Fickert

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Dr. Andreas Henning, Direktor Museum Wiesbaden, Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur

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