Konservierung und Restaurierung des Schabkunstblattes „Kaiser Karl VI.“ von Georg Philipp Rugendas

Stadtgeschichte im Malzhaus der Städtischen Sammlungen Kamenz

Das Blatt „Kaiser Karl VI.“ wurde von Georg Philipp Rugendas geschaffen, einem Augsburger Maler und Kupferstecher, der die bis ins 19. Jh. hinein bedeutende Künstlerfamilie Rugendas begründete. Die Grafik entstand in „Schabtechnik“, auch Mezzotinto, einem außerordentlich aufwändigen Tiefdruckverfahren von einer Kupferplatte. Rugendas war auf Schlachtenmalerei spezialisiert, doch zeigen seine Bildnisse von Karl VI. (1685–1740), dass er auch die Porträtkunst beherrschte. Neben der vorliegenden Graphik schuf er noch ein Schabkunstblatt mit einem Reiterporträt des Kaisers (u. a. Albertina Wien, Inv.-Nr. D/III/12/31). Als lebensgroße Darstellung ist das in Kamenz vorhandene Schabkunstblatt zweifellos etwas Besonderes. In der Hamburger Kunsthalle hat sich eine gleichseitige Vorzeichnung mit Quadrierung von 1722 erhalten (Feder in Braun, blaue Tusche, mit Bleigriffel quadriert, Inv.-Nr. 1963-335).

Abbildungen:
1 Georg Philipp Rugendas, Darstellung Karls des VI. von Habsburg, um 1700, Mezzotinto auf Papier auf Leinwand aufgezogen, 2,33 x 1,38 m
2 Dr. Sylke Kaufmann, Leiterin der Städtischen Sammlungen Kamenz
© Anke und Jan Großmann

»Kaiser Karl VI.“ von Georg Philipp Rugendas ist das größte Bildnis in den Städtischen Sammlungen Kamenz. Die beeindruckende Darstellung konnten wir auf Grund ihres schlechten Erhaltungszustands noch nie der Öffentlichkeit präsentieren. Dank der großzügigen Unterstützung wird dies nun möglich. «

Dr. Sylke Kaufmann, Leiterin der Städtischen Sammlungen Kamenz

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