Gemälderestaurierungen für die Ausstellung "Provenienzen. Kunstwerke wandern" 28.10.2020 - 01.03.2021

Berlinische Galerie, Berlin

„Die Kunstwerke wandern. Das war und ist ihr Schicksal, und niemals wird es sich ändern.“ Mit dieser grundlegenden Feststellung führte schon 1925 der Berliner Kunstkritiker Adolph Donath in eine Beschreibung der Provenienzforschung ein. Die Dimension dieses Forschungsfeldes bleibt Museumsbesucher*innen in der Regel verborgen. Heute dient es in erster Linie dazu, NS-Raubkunst aufzuspüren. Wer Gemälde, Skulpturen oder Zeichnungen vor 1945 besaß und was seitdem mit ihnen geschah, steht dabei im Fokus. Die zu untersuchenden Werke sind allerdings meist magaziniert, und Ausstellungen bieten nur selten Raum, die oft verschlungenen Pfade nachzuzeichnen, die die Kunst genommen hat.
Wie facettenreich Herkunftsgeschichten sein können, beschreibt „Provenienzen. Kunstwerke wandern“ exemplarisch an einem Gemälde von Max Liebermann. Zugleich werden in einer Salonhängung selten oder noch nie gezeigte Werke aus dem Depot der Berlinischen Galerie präsentiert. Durch die Restaurierungsarbeiten ist es möglich geworden, diese zum Teil überraschenden Werke in die Auswahl einzubinden.
So kann die Ausstellung weit über bekannte Motive hinaus an die laufende Erforschung der Sammlung heranführen. Digitale Medien dokumentieren Recherchestände und –lücken, und es wird deutlich: Jedes Werk ist gewandert und das Wissen um die Wege erweitert den Blick auf die Kunst.

Abbildungen:
1 Robert Breyer, Die Schauspielerin Mary Franck, 1927
2 Carl Seiffert, Die blaue Grotte auf Capri, 1861
3 Anton von Werner, Französischer Infanterist mit Marschgepäck (Soldat in voller Montur), 1882
4 Bruno Krauskopf, Das Irrenhaus, 1919
5 Dr. Thomas Köhler, Direktor Berlinische Galerie, © Harry Schnitger
© Berlinische Galerie, Fotos: Kai-Annett Becker

»Mit "Kunstwerke wandern" werden wir ab Herbst das wichtige Thema der Provenienzforschung bei uns am Haus erstmals in einer Ausstellung behandeln. Dank der beispielhaftem Förderung durch Sie werden wir in der glücklichen Lage sein, dann auch noch nie gezeigte Werke aus unserer Sammlung zu präsentieren

Dr. Thomas Köhler, Direktor Berlinische Galerie

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