Restaurierung von floralen Intarsien kaiserlicher Großbauten im römischen Trier, 4. Jh. n. Chr.

Rheinische Landesmuseum Trier

Das Rheinische Landesmuseum Trier bereitet derzeit eine große Landesausstellung zum Thema „Der Untergang des Römischen Reiches“ vor, die im Zeitraum vom 25. Juni - 27. November 2022 gezeigt wird. Mit internationalen Spitzenexponaten wird die Geschichte des Römischen Reiches vom 3.-5. Jahrhundert n. Chr. lebendig und zeigt, welche unterschiedlichen historischen Ereignisse und Prozesse zum Niedergang des römischen Staates führten. Die Landesausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit zwei weiteren Museen: Das Museum am Dom Trier wird sich der Rolle des Christentums sowie dem grundlegenden Wandel der religiösen Welt in dieser Übergangszeit widmen. Das Stadtmuseum Simeonstift Trier spürt anhand zahlreicher hochkarätiger Kunstwerke dem Fortleben des Römischen Reiches in der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte nach.

Trier kam als kaiserliche Residenzstadt eine wichtige Rolle zu. Im 4. Jahrhundert war die Stadt von einem massiven Bauboom gekennzeichnet. Für die neue Residenz wurde ein komplettes Stadtviertel einplaniert. An Stelle eines älteren Verwaltungsgebäudes entstand eine kaiserliche Audienzhalle, die Basilika. Eine monumentale Eingangshalle führte in den mit edlen Fußböden und Wandverkleidungen aus farbigem Stein aus der gesamten römischen Welt ausgestatteten Saal.
Um dem Besucher einen möglichst authentischen Eindruck dieser einstigen Prachtelemente der Großbauten zu vermitteln, sollen erstmals die zahlreichen in den Depots des Rheinischen Landesmuseums aufbewahrten Zierelemente, wie sie diverse Trierer Großbauten schmückten, rekonstruiert und restauriert werden. Den Gebäuden ist gemeinsam, dass in ihnen ähnliche steinerne Ausstattungselemente für Wandbereiche gefunden wurden. Es handelt sich um Steinintarsien, die sowohl Pflanzenteile als auch Vögel darstellen. Diese Zierelemente hatten ihre Vorbilder in Italien und gelangten im Zuge eines gemeinsamen spätantiken Zeitgeschmackes auch in die Nordwestprovinzen des Römischen Reiches.

Abbildungen:
1 Intarsien der Trierer Großkirchenanlagen
2 Detlef Bach, freier Restaurator und Korana Deppmeyer, Kuratorin Rheinisches Landesmuseum, Foto: Th. Zühmer
© Rheinisches Landesmuseum Trier

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