Victor Graf Philippi als Kommandant des Dragonerregiments Bayreuth (J. van Schuppen)

Neues Schloss, Bayreuth / Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen Bayern.

Die Militärgeschichte Bayreuths könnte komplizierter nicht ausgedacht werden. Dem habsburgischen Kaiser als Landesfürst untertan, bestanden auf der anderen Seite engste verwandtschaftliche Beziehungen nach Preußen: Berlin – Wien waren die Bezugspunkte, zwischen denen Bayreuth seinen Platz finden musste. Ausdruck dieser Situation war, dass es sowohl in Preußen als auch in Österreich ein Bayreuther Regiment gab, denen in der Regel der Bayreuther Markgraf vorstand.

1701 schlossen Kaiser Leopold und Markgraf Christian Ernst einen Vertrag über die Einrichtung des kaiserlichen Dragonerregiments Bayreuth. Seit 1717 war diesem Regiment Victor Graf Philippi vorgestellt. Philippi verdankte seine Karriere Prinz Eugen von Savoyen, bei dem er zuvor als Generaladjutant gedient hatte. Das Dragonerregiment war maßgeblich am großen Sieg bei Belgrad 1717 beteiligt, also unmittelbar nachdem Graf Philippi die militärische Führung der Truppe übernommen hatte. Philippi war es auch, der die Kapitulationsverhandlungen mit den Türken führte. Markgraf Georg Wilhelm von Bayreuth würdigte seine Leistungen durch die Verleihung des Ordens „de la sincerité“. Das Gemälde entstand aus Anlass von Philippis Beförderung zum Generalwachtmeister am 16.10.1723.

Schuppens Porträt des Grafen Philippi zeigt ihn ihm Stil des höfischen Repräsentationsbildes, wie es am Wiener Hof entwickelt wurde. Stolz im ganzen Habitus, detailfreudig in Kleidung und Rüstung, lässt dieses Bildnis keinen Zweifel an dem hohen Rang des Dargestellten.

Peter O. Krückmann

Abbildung:  © Bayerische Schlösserverwaltung, Maria Custodis/Andrea Hetzenecker, München 2025

Jacob van Schuppen (1670-1751)
Victor Graf Philippi als Kommandant des Dragonerregiments Bayreuth, 1723
Öl / Leinwand, 144 x 117cm,
Neues Schloss, Bayreuth / Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen Bayern.