Simon Wickert, Trinkgeschirr in Gestalt eines Elefanten, um 1700

Schlossmuseum Gotha

Die bedeutende Goldschmiedearbeit von Simon Wickert gilt als Auftragswerk für Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1676 - 1732). Der Gothaer Herzog war Träger des Königlich-Dänischen Elefantenordens. Sein Stolz auf die hohe Auszeichnung fand in zahlreichen Auftragskunstwerken Niederschlag. Eines der bezeichnendsten Beispiele hierfür ist das um 1700 entstandene Trinkgeschirr in Gestalt eines Elefanten mit Turm und Mahut (auf dem Elefanten reitender Treiber), welches in dem Kleinod des Königlich-Dänischen Elefantenordens ein direktes Vorbild besitzt.

Der abnehmbare Turm diente als Trinkbecher, während der Elefant - mit Wein gefüllt - als Kanne genutzt werden konnte. Eine im Thüringischen Staatsarchiv Gotha bewahrte Kammerrechnung aus dem Jahr 1712 über die Neuvergoldung des Elefanten durch den Gothaer Hofgoldschmied Johann Christian Freund (1644 - 1722) lässt darauf schließen, dass Herzog Friedrich II. das prunkvolle Trinkgeschirr wohl regelmäßig benutzt hat.

1945 ist das Stück in der Zeit der Nachkriegswirren aus den Gothaer Sammlungen abhanden gekommen und konnte 2002 für das Schlossmuseum zurückerworben werden.

Ute Däberitz

Abbildung:

Trinkgeschirr in gestalt eines Elefanten, Simon Wickert, Augsburg, um 1700
©Schlossmuseum Gotha