Sammlungen erhalten: Temperierung als Mittel der präventiven Konservierung

Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, München

Im November 2011 startete das auf vier Jahre angelegte Forschungsprojekt an der Landesstelle für die nichtstattlichen Museen in Bayern. Das Projekt wird über Drittmittel finanziert und durch die Volkswagen-Stiftung und die Ernst-von-Siemens-Kunststiftung gefördert. Projektpartner und Mitantragsteller sind das Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Holzkirchen, der Lehrstuhl für Bauphysik an der Universität Stuttgart und der Lehrstuhl für Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft an der TU in München. 18 Museen aus ganz Bayern, die mit Temperieranlagen ausgestattet sind, sind ebenfalls Partner, hier werden umfangreiche Klima- und Energieverbrauchsdaten durch Klimamessungen ermittelt. Wesentlicher Schwerpunkt sind außerdem konservierungswissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit den Auswirkungen von Klimaschwankungen auf Exponate befassen und damit einen wichtigen Beitrag zum kontrovers diskutierten Thema um die konservatorisch „richtigen“ Klimawerte leisten.

Die Beiträge der öffentlichen Auftaktveranstaltung „Temperierung – zum aktuellen Forschungsstand“ im November 2012 wurden in einem Band zusammengefasst und erschienen im Februar 2014 in der Reihe „Inhalte – Projekte – Dokumentationen“ des Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und zeigen die - nicht immer kongruenten - Positionen zur Temperierung auf.

Das Forschungsprojekt analysiert die klimatische Wirkung der Temperierung auf Artefakte wie auch auf die Gebäude selbst. Dadurch erhalten zum einen die beteiligten Museen wertvolle Erkenntnisse zum Betrieb ihrer Anlagen und zum anderen werden die für die Präventive Konservierung gewonnenen Erkenntnisse qualifiziert und dauerhaft durch die Landesstelle weitergegeben. Weiterhin wird ein Leitfaden zu Einsatz, Auslegung und Betrieb der Temperierung erarbeitet. Ende 2015 wird eine öffentliche Abschlussveranstaltung stattfinden auf der die Ergebnisse der Untersuchungen der breiten Öffentlichkeit vermittelt werden.

Dr. Astrid Pellengahr

Abbildung:
Fraunhofer Glashütte Benediktbeuern
links: Innenansicht des Ausstellungsraums mit Blick zur Nordseite
rechts: Thermogramm mit Verteilung der Oberflächentemperatur, im Sockelbereich durch die Temperierung erhöhte Temperaturen (hellgrün bis rot)

Photo: Susanne Raffler (TU München), Stefan Bichlmair (Fraunhofer IBP)