Rückerwerb prachtvoller Girandolen des Berliner Silberbuffets, hergestellt für Friedrich Wilhelm I., Augsburg um 1733

Schloss Charlottenburg, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Zwei herausragende Girandolen der preußischen Hofkultur wurden für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) zurückerworben und sind zukünftig im Berliner Schloss Charlottenburg zu sehen.
Die beiden Silberleuchter waren Teil eines riesigen Auftrages des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen an die Augsburger Goldschmiede: der König hatte 85 silberne Möbel und Ausstattungsstücke bestellt, die um 1730 nach Berlin geliefert wurden. Die meisten dieser wertvollen Silberstücke wurden zwischen 1745 und 1809 eingeschmolzen. Nur vier Gefäße, die sich heute im Berliner Kunstgewerbemuseum und der SPSG befinden, sowie dieses Leuchterpaar sind heute noch erhalten.
Die imposanten Leuchter mit Monogramm des Königs waren über hundertfünfzig Jahre lang Teil des Berliner Silberbuffets und befanden sich bis 1918 im Berliner Schloss. Im Rahmen des Vermögensauseinandersetzungsgesetzes von 1926 wurden die Leuchter dem Haus Hohenzollern zugesprochen. Nachdem sie Jahrzehntelang auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen öffentlich zu sehen waren, wurden die Stücke 2017 bei Sotheby’s in London versteigert.
Durch das Zusammenwirken mehrerer Stiftungen konnten diese außergewöhnlichen Zeugnisse der Silberschmiedekunst nun von den Händlern, die auf der Auktion erfolgreich geboten hatten, im Direktverkauf für die SPSG zurückerworben werden. So sind die Kunstwerke für die Öffentlichkeit gesichert und wieder dauerhaft zugänglich.

Abbildung: Johann Engelbrecht (1673-1748): Girandolen-Leuchter für König Friedrich Wilhelm I., 1733, Silber, gegossen, punziert, ziseliert, 54 x 50 cm, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg