Rückkauf eines prunkvollen Elfenbeinhumpens, um 1674–80

Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha

Die Stiftung Schloss Friedenstein konnte einen seit 1945 als verschollen geglaubten Elfenbeinhumpen zurückerwerben. Das kunstvolle mit vergoldetem Silber gefasste Trinkgefäß aus Elfenbein-Schnitzerei war ein Geburtstagsgeschenk des Herzogs von Sachsen-Weißenfels, Johann Adolph I. (1649 – 1697), an seinen Schwager, den Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg, Friedrich I. (1646 – 1691). Seit 1721 ist der Elfenbeinhumpem als Bestandteil der Herzoglichen Sammlungen in einer Inventarliste vermerkt.
Der im 17. Jahrhundert in Danzig gefertigte Humpen zeigt im Halbrelief Szenen aus dem Alten Testament wie die Verehrung des goldenen Kalbs. In den Nachkriegswirren ging das kostbare Stück in Gotha verloren. Ein Teil des Kunstwerks aber, die Deckelbekrönung des Trinkgefäßes, eine Elfenbeinfigur von Aaron mit dem Opferlamm, war in Gotha verblieben. Im Zusammenschluss mit mehreren Stiftungen und durch Spenden konnte nun der wertvolle Humpen von der Stiftung Schloss Friedenstein zurückgekauft werden. Damit ist die Rückkehr des bedeutenden Stücks nach Gotha gesichert und ein 1945 geteiltes Kunstwerk kann wieder vereint werden.

Bildunterschriften

1. Gesamtansicht des Humpens
2. Gesamtansicht des Humpens
3. Detail: Die originale Deckelbekrönung in Gestalt des Priesters Aaron mit dem Kalb
4. Detail des Elfenbeinreliefs der Gefäßwandung mit Wein schenkendem Mann
5. Detail des Elfenbeinreliefs der Gefäßwandung: Der Tanz um das Goldene Kalb
6. Die originale Deckelbekrönung und die von den zwischenzeitlichen Besitzern des Humpens aufmontierte, aber ursprünglich nicht zugehörige Buchsbaumbüste
7. Der Elfenbeinhumpen ist in die Kunstkammer von Schloss Friedenstein zurückgekehrt. Hier ist er mit seiner originalen Deckelbekrönung zu sehen – Aaron mit dem Opferlamm.
8. Der Elfenbeinhumpen ist in die Kunstkammer von Schloss Friedenstein zurückgekehrt. Hier ist er mit seiner originalen Deckelbekrönung zu sehen – Aaron mit dem Opferlamm.

Alle Fotos: © Lutz Ebhardt, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha