Restaurierung des Sammlungsbestandes Künstlerkleid aus der Sammlung Ludwig von Hofmann, 1897/1906

Kunstmuseum Krefeld

Ludwig von Hofmann (Darmstadt 1861–1945 Pillnitz) gehört zu den Protagonisten des Kreises „Neues Weimar“ um Henry van de Velde und Harry Graf Kessler, die gemeinsam das Ziel verfolgten, Kunst und Lebenspraxis zusammenzubringen. Die Kunstmuseen Krefeld besitzen rund 25 druckgrafische Arbeiten des Jugendstil-Malers, Grafikers und Gestalters aus den Jahren 1897 bis 1906. Darunter befindet sich neben zahlreichen allegorischen Darstellungen auch das Mappenwerk „Tänze“ (1905) mit einem Einleitungstext von Hugo von Hofmannsthal, die das Thema des bewegten menschlichen Körpers in vielfältigen Variationen ins Bild setzt. Aufgrund der engen Verbindungen des Gründungsdirektors des Kaiser Wilhelm Museums Friedrich Deneken zu Henry van de Velde und seinem Kreis gelangten die Werke zum großen Teil direkt nach ihrer Entstehung in die Sammlung des 1897 gegründeten Museums.

Im Rahmen der Vorbereitungen zur Ausstellung „Auf Freiheit zugeschnitten. Das Künstlerkleid um 1900 in Mode, Kunst und Gesellschaft“ (Kunstmuseen Krefeld/Kaiser Wilhelm Museum, 12.10.2018 - 24.02.2019) wurden der gesamte Bestand restauriert. Im Kontext dieser Ausstellung ist Ludwig von Hofmann nicht nur aufgrund seiner Verbindung zu van de Veldes Idee des Gesamtkunstwerks von großer Bedeutung. Seine antikisierenden, in einer arkadischen Landschaft platzierten Figuren spiegeln das Anliegen der Lebensreform, den Menschen aufs Neue mit der Natur zu verschmelzen.

Die Restaurierungsarbeiten an den Werken wurden vom Atelier für Papierrestaurierung in Ratingen ausgeführt. Viele Werke wiesen Oberflächenschmutz, Risse und Knicke auf, waren leicht verbräunt oder besaßen Verwellungen im Papier sowie Rückstände durch vormaliges Verkleben. Alle Werke mussten von ihren alten Passepartouts abgelöst und getrocknet werden. Nach der Entfernung alter Kleberückstände und der Reinigung der Papiere wurden einzelne Risse verschlossen sowie Fehlstellen durch Japanpapier ergänzt. Einige Objekte wurden zusätzlich geglättet, bevor die einzelnen Papiere wieder auf neuen, säurefreien Passepartouts montiert wurden.

Dr. Magdalena Holzhey


Abbildungen:
1 vor der Restaurierung
2 nach der Restaurierung
© Kunstmuseum Krefeld