Münzsammlung aus dem Markgraftum Brandenburg-Bayreuth

Historisches Museum Bayreuth

Mit dem Erwerb einer bedeutenden historischen Münzsammlung kann ein wichtiger Beitrag zur Dokumentation der Geld- und Prägegeschichte der Markgrafschaft Bayreuth geleistet werden. Die Sammlung umfasst zahlreiche Gebrauchsmünzen aus der Zeit aller Markgrafen, darunter besonders Stücke aus der sogenannten Kipper- und Wipperzeit (1620–1623), in der durch den sinkenden Feingehalt der Münzen und das „Kippen und Wippen“ zur Silberprüfung eine besondere wirtschaftliche Ausnahmesituation herrschte.

Ergänzt wird der Bestand durch eine Vielzahl an Medaillen, die nicht für den Zahlungsverkehr gedacht waren, sondern als Erinnerungsstücke zu besonderen Anlässen wie Regierungsantritten, Hochzeiten, Huldigungen oder Jubiläen geprägt wurden. Diese oft aus Gold oder Silber gefertigten Medaillen zeigen eindrucksvoll die Herrscherporträts sowie die Bildsprache und symbolische Darstellungsmacht jener Zeit. Besonders hervorzuheben ist die künstlerische Gestaltung vieler Stücke, an der neben den Bayreuther Münzmeistern auch renommierte Medailleure aus Nürnberg beteiligt waren.

Die Sammlung schließt nicht nur eine inhaltliche Lücke innerhalb der bestehenden Bestände, sondern vermittelt zugleich ein lebendiges Bild vom politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Region. Sie macht die Ursprünge des Geldes in Franken sichtbar und dokumentiert die kulturhistorische Bedeutung der Prägekunst während der Markgrafenzeit auf anschauliche Weise.

Abbildungen © Historisches Museum Bayreuth

Abb.1 und 2: Taler anlässlich des 1. Geburtstages des Prinzen Georg Wilhelm, 1679

Abb.3 und 4: Markgraf Friedrich, Dukate, 1735

Abb. 5 und 6: Medaille anlässlich der Vereinigung der Fürstentümer mit Preußen, 1792

Abb. 7 und 8: ½ Talerklippe, 1725