Kölner Bortenmalerei im Mittelalter

Universität zu Köln, Institut für Kunst und Kunstheorie

In dem Corpus-Band sind alle Kölner Borten aus dem Stadtgebiet Köln erfasst und katalogisiert. Die gewebten und zum Teil reich bestickten Schmuckborten aus kostbaren Materialien wie Seide und Gold waren vor allem als Verzierung auf liturgischen Gewändern appliziert. Die textilen Borten visualisieren mittalterliche Frömmigkeit und christliche Legendenbildung. Sie haben häufig einen thematischen Bezug zu reichen Kölner Kaufmannsfamilien und Stiftern sowie zur Stadtgeschichte. Schon im Mittelalter und in der Folgezeit wurden sie zum Synonym Kölner Textilproduktion. Die große Verbreitung der Kölner Borten, die sich heute in der Existenz von etlichen Exponaten in zahlreichen Museen der Welt widerspiegelt, unterstreicht ihre textil-, kultur-, wirtschafts- und kunstgeschichtliche Bedeutung als spezifischer Teil eines umfangreichen Textilhandels der Stadt Köln im Mittelalter. Der gesamte Bestand vom 12. bis zum 16. Jahrhundert wurde erstmals textiltechnisch analysiert, so dass der Corpus nicht zuletzt auch für Restauratoren von großen Interesse sein wird.