Kunsthändler, Sammler und Stifter. Günther Franke als Vermittler moderner Kunst in München

Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München

Günther Franke (1900 – 1976) zählt zu denjenigen Kunsthändlern und Sammlern in München, die vor allem in der Nachkriegszeit von nationaler und internationaler Bedeutung gewesen sind. Sein Schwerpunkt lag auf der modernen bzw. zeitgenössischen deutschen Kunst (Malerei, Graphik, Plastik). Besonders zu nennen sind herausragende Künstler wie Max Beckmann und Ernst Wilhelm Nay, die er förderte, vertrat und ihnen die heute noch beachtete Geltung verschaffte. Seit seinen Anfängen handelte er mit Brücke-Kunstlern und bemühte sich stetig, neue Künstler zu entdecken. Während der NS-Zeit handelte Franke vordergründig mit Romantikern, unterhielt am Starnberger See eine Dependance, in der auch »entartete Kunst« ausgestellt wurde. Franke bemühte sich sehr um »seine«, zum Teil verfemten Künstler. Er stand mit ihnen in Briefkontakt, suchte sie persönlich auf (z. B. Beckmann 1941 in Amsterdam), wurde von ihnen besucht. Er versuchte Ausstellungen und Kunstverkäufe zu arrangieren, soweit das damals möglich war. Auch die Tätigkeit Frankes in der Nachkriegszeit ist Bestandteil des vorliegenden Katalog.