Gruppenbild dreier Ordensmänner, 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts

Künstlerhaus München

Viele Monate haben die Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen gedauert. Nun hängt das Gemälde Die drei Ordensmänner wieder im Foyer des Münchner Künstlerhauses am Lenbachplatz. Übernommen hat die mühevollen Restaurierungsarbeiten Regina Hoffmann im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Besonders aufwendig war es, Reinigungsmittel zu finden, welche die Oberfläche nicht beschädigten. Die Leinwand wurde vorsichtig gelöst und ergänzt, alte Übermalungen entfernt, Risse und Löcher geschlossen, das Bild neu aufgespannt. Der Aufwand ist – bereits auf den ersten Blick – deutlich sichtbar; starke Vergilbungen und ein dichter Schleier aus Schmutz, die die dunklen Gewänder der Dargestellten überlagerten, sind verschwunden.

Bei ihrer akribischen Kleinstarbeit stellten die Experten fest: Das Gemälde stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Künstler bleibt – nicht zuletzt wegen einer fehlenden Signatur – unbekannt. Um wen es sich bei den drei Männern handelt, die mit Ordenskette, Zeremonialstab und Schwert abgebildet sind, konnte noch nicht eindeutig rekonstruiert werden. Doch es gibt neue Erkenntnisse: Dr. Klaus Kratzsch geht davon aus, dass es sich bei den Dargestellten um Mitglieder des Santiago-Ordens handelt, das Porträt demnach aus dem spanischen Raum stammt. Die linke Person könnte Karl V. sein.

„Sehr wahrscheinlich stammt das Gruppen-Porträt aus dem Privatbesitz von Franz von Lenbach“, so die Vorsitzende der Münchner Künstlerhaus-Stiftung. Neben Prachtmöbeln stellte Franz von Lenbach für „sein“ Künstlerhaus auch zahlreiche Gemälde aus seinem Privatbesitz zur Verschönerung zur Verfügung. Eingeweiht wurde das pompös eingerichtete Künstlerhaus im März 1900.

„Dem Künstlerhaus bedeutet das Gemälde sehr viel. Dank großzügiger Unterstützung ist es nun wieder den Besucherinnen und Besuchern unseres Hauses zugänglich. Die drei namenlosen Ordensmänner werfen ihren wachen Blick auf das Geschehen in unserem Haus“.

Maja Grassinger

Abbildung: Malerei auf textilem Bildträger, H. 95,7 cm, B. 197,5 cm, T. 3,5 cm, vor der Restaurierung.