Giambolognas „Mars“ wieder in Dresden

Staatliche Kunstsammlungen, Dresden

Giambolognas wertvolle Bronzestatuette des „Mars“ wurde für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wiedererworben und ist nun zunächst am 23. Januar in Freiberg zu sehen.

Der „Dresdner Mars“ gelangte 1587 an den sächsischen Hof als persönliches Geschenk Giambolognas, des Hofkünstlers der Florentiner Medicis, an Kurfürst Christian I. von Sachsen. Drei weitere Kleinbronzen des gleichen Künstlers (der Fliegende Merkur, die Schlafende Nymphe und die Gruppe Nessus und Deianira) wurden dem sächsischen Regenten ebenfalls zum Regierungsantritt gesendet – allerdings als Geschenke von Federico I. de‘ Medici.

Die Bronzen hatten sich bis 1924 als Ensemble in den Staatlichen Kunstsammlungen erhalten; in diesem Jahr musste allein die Marsstatuette im Rahmen der sog. Fürstenabfindung an den „Familienverein Haus Wettin“ abgegeben werden. Sie geriet daraufhin in den Kunsthandel und wurde schließlich 1988 der Bayer AG in Leverkusen geschenkt.

Als die Bayer AG überraschend den Verkauf des Mars am 3. Juli 2018 bei einer Auktion ankündigte, bemühten sich die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden intensiv darum, Giambolognas Bronze wiederzuerwerben. Da die Statue eine einzigartige kunsthistorische Bedeutung für die sächsische Skulpturensammlung hat und sie über 300 Jahre zum ältesten Kernbestand der kurfürstlichen Kunstkammer gehörte, engagierte sich eine Finanzierungskoalition aus Land, Bund und Stiftungen erfolgreich und entschlossen für die Rückführung.

Der Dresdner Mars, welcher durch seine kraftvollen und dynamischen Bewegungen den bedeutendsten Werke Giambolognas zählt, ist nun zu den übrigen Kleinplastiken des Künstlers in der Dresdner Skulpturensammlung zurückgekehrt. Durch die selbstbewusste und tatkräftige Haltung des Mars wird die jugendliche Leichtigkeit des Merkurs, die Ruhe der Nymphe und die Wildheit des Nessus trefflich ergänzt und das einst aufgetrennte Ensemble wiedervereint.

Abbildung: Giambologna, Mars, vor 1587, Bronze, 39,6 x 9,4 cm