Gemäldetechnologische Untersuchungen an den frühitalienischen Gemälden des Lindenau-Museums, Altenburg

Lindenau-Museum, Altenburg

Die gegenwärtig mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung vorgenommenen gemäldetechnologischen Untersuchungen an frühitalienischen Gemälden sind für die geplanten vier Bände des neuen Bestandskataloges der Sammlung vorgesehen. Zugleich bilden sie die Grundlage für alle weiteren kunsthistorischen oder konservatorischen bzw. restauratorischen Arbeiten an den Tafelbildern und sind unverzichtbar für Rekonstruktionen von Fragmenten, die sich meist sogar an verschiedenen Orten befinden, zu einem Ganzen.

In enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ingo Sandner führte der die Sammlung betreuende Gemälderestaurator Holger Manzke zunächst Infrarot-Reflektographien durch. Kurz vor dem Abschluss stehen die Röntgenaufnahmen.

Die vielfältigen und komplexen Untersuchungen fördern Erkenntnisse über den materiellen Bestand der Tafeln und die technologischen Prozesse; sie gehen der Arbeitsweise der Künstler nach und klären Fragen von Originalem und späteren Hinzufügungen.

Die Arbeit an einer der ältesten Tafeln der Sammlung, der um 1300 gemalten Thronenden Madonna von Deodato Orlandi, ist ein Beispiel dafür, dass die Ergebnisse der Untersuchungen in vielen Fällen Hinweise auf frühere Zusammenhänge offenbaren: Hier lässt sich z. B. durch die Spuren der Scharnierbefestigungen nachweisen, dass die Tafel nicht – wie ursprünglich angenommen – Teil eines Diptychons bildete, sondern dass sie zu einem Triptychon gehörte.

Jutta Penndorf

Abbildung:

Gemäldetechnologische Untersuchungen an den frühitalienischen Gemälden des Lindenau-Museums, Altenburg
© Lindenau-Museum, Altenburg