Fritz Burger (1877-1916): Eine neue Kunstgeschichte

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München

Fritz Burger, außerordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Münchner Universität, fiel am 22. Mai 2016 mit nur 38 Jahren bei Verdun. Bis zu seinem frühen Tod sollte Fritz Burger neun Bücher veröffentlichen, drei weitere erschienen posthum. Zudem hat er das vielbändige Handbuch der Kunstwissenschaft konzipiert und auf den Weg gebracht sowie ein „Kunstwissenschaftliches Praktikum“ ins Leben gerufen, das Kunsthistorikern praktische Erfahrung im Gestalten mit unterschiedlichen Materialien und Techniken vermitteln sollte. Neben der Kunst Italiens und Deutschlands beschäftigte er sich intensiv mit der zeitgenössischen Avantgarde und stand in Kontakt mit den Akteuren des Blauen Reiters, denn Burger war auch selbst künstlerisch tätig.

Heinrich Wölfflin schrieb 1916 in seinem Nachruf: „Es ist ein tragisches Geschick, dass ein für seine Sache so begeisterter und tatfreudiger Arbeiter, wie Burger es war, von seinem Lebenswerk weggerissen wurde, bevor er ihm die Gestalt hatte geben können, die ihm vorschwebte. Als ein Unvollendeter ist er gestorben. Wo immer aber von den Bemühungen unserer Zeit um eine neue Form der Kunstgeschichte und eine neue Form des kunstgeschichtlichen Unterrichts die Rede sein wird, wird sein Name genannt werden“.