Felix Mendelssohn Bartholdy, Blick auf Amalfi, 1831
Mendelssohn-Haus Leipzig
Das Mendelssohn-Haus Leipzig konnte im Frühjahr 2025 mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung ein Aquarell von Felix Mendelssohn Bartholdy aus Privatbesitz erwerben. Es handelt sich um eine zierliche Landschaftszeichnung von der Amalfi-Küste aus dem Jahr 1831. Der Komponist war ein begabter Landschaftsmaler, der vor allem seine Reiseeindrücke in Bildern festgehalten hat. Zwischen 1829 und 1832 unternahm er eine ausgedehnte Bildungsreise, die ihn u.a. für mehrere Monate nach Italien führte. Im Mai 1831 besuchte er zweimal Amalfi. Wie so oft auf seinen Reisen schuf Mendelssohn etliche Zeichnungen zur Erinnerung. Der Blick auf Amalfi aus dem ehemaligen Kapuzinerkloster, in dem Mendelssohn mit seinen Malerfreunden Theodor Hildebrandt und dem Ehepaar Charlotte und Wilhelm Schadow übernachtet hatte, gehört zweifellos zu seinen besonders gelungenen Aquarellen sowohl in der Bildkomposition als auch in der Ausführung. Der selbstkritische Mendelssohn muss es ebenso empfunden haben, schenkte er doch das Blatt Charlotte Schadow für ihr Album und lieh es sich fünf Jahre später noch einmal aus, um eine detailgetreue Kopie des Bildes für seine Verlobte Cécile Jeanrenaud anzufertigen. Dieses zweite Exemplar befindet sich heute in der Bodleian Library Oxford. Der Erwerb der Amalfi-Zeichnung erweitert den Sammlungsbestand des Mendelssohn-Hauses Leipzig um ein seltenes, sehr dekoratives Ausstellungsobjekt, das einmal mehr die vielseitigen Talente des Komponisten, Dirigenten und Virtuosen Felix Mendelssohn Bartholdy vor Augen führt.
Cornelia Thierbach
Abbildung: Blick auf Amalfi, Aquarell von Felix Mendelssohn Bartholdy © Mendelssohn-Haus Leipzig |