Eduard Gaertner u. a., Schadow-Teller 1834

Schadow Gesellschaft Berlin

Die so genannten Schadow-Teller sind kunsthistorisch bedeutsame Unikate, mit denen die Künstlerfreunde Schadow zum 70. Geburtstag Respekt bekunden wollten. Die Verwendung von KPM-Porzellan war auch als Würdigung der Zusammenarbeit Schadows als Direktor der Akademie der Künste mit der KPM zu verstehen. Schadow erwähnt anlässlich einer Beschreibung des Umgangs mit Porzellan bei der KPM, dass die Künstler nunmehr eine „neue Erfindung benutzten, mit einem chemischen Crayon auf Porzellan zu zeichnen“.1)

Der von Eduard Gaertner bemalte Teller hat einen persönlichen Bezug zu Schadow: Dargestellt wird sein Atelier und der Garten seines „splendiden“ Künstlerhauses. Schadows Haus, das letzte erhalten gebliebene Künstlerhaus des Klassizismus und damals ein Treffpunkt von Künstlern und Intellektuellen, wird heute von der Verwaltung des Deutschen Bundestags restauriert – und dort sollen die wunderschönen Schadow-Teller eines Tages ihren angemessenen Platz finden.

Die Teller von Seidel und Hosemann weisen durch Text und Bild ebenfalls auf Schadow hin.  Die Darstellungen der übrigen Teller entsprechen dem Repertoire der jeweiligen Künstler. Kunsthistorisch besonders wertvoll dürften die Teller von Carl Blechen, Eduard Gaertner, Theodor Hosemann und Julius Schopp sein.

Aus Anlass der Wiederkehr des Geburtstages von Johann Gottfried Schadow am 20. Mai 2007 konnten die kostbaren Schadow-Teller in der Berliner Akademie der Künste erstmals wieder öffentlich zur Schau gestellt werden.

Dr. Andor Koritz

Abbildung:

Eduard Gaertner u. a., Schadow-Teller 1834
© Schadow Gesellschaft Berlin