Die Ölgemälde des Marmorsaals auf Schloss Weißenstein in Pommersfelden , 1840

Schloss Weißenstein, Pommersfelden

Im Zuge der Instandsetzung des Mittelbaues des Schlosshauptgebäudes von Schloss Weißenstein in Pommersfelden, werden neben den Arbeiten am Dachstuhl, auch Arbeiten an den Raumfassungen von Marmorsaal und Treppenhaus ausgeführt.

In den Wänden des Marmorsaales sind neben fünf Porträts von Mitgliedern des Hauses Schönborn seit ca 1840 auch 9 ovale Leinwandgemälde, zumeist italienischer Meister, im Format 294 x 191 cm eingelassen und mit der Wand fest verschraubt.

Diese Gemälde konnten nun mit Hilfe der Förderung durch die EvS-Kunststiftung ebenso wie die Wandfassungen gereinigt und restauriert werden, da sich bei näherer Betrachtung grobe Verunreinigungen und größere Schadensbilder gezeigt hatten. Es handelt sich bei allen Gemälden um Leinwandgemälde in Öltechnik, die auf Spannrahmen aufgespannt und mit Eisenklampen und Schlitzschrauben im Randbereich, durch die Gemälde hindurch, an der Wand befestigt waren. Die Oberflächen waren zum Teil übermalt, Altretuschen hatten sich verfärbt, es gab großflächige als auch kleinteilige Lockerungen in der Malschicht, Schollenbildung, verfärbte Überzüge, krepierte Firnisschichten und Bereibungen der Malflächen.

Da eine Restaurierung im montierten Zustand aber nicht möglich war und zudem keinen Aufschluß über den Zustand der Rückseiten gegeben hätte, wurden die Gemälde ausgebaut und im Atelier restauriert. Die Erstellung der Schadensanalyse, des Restaurierungskonzeptes und dessen Ausführung erfolgten durch das Atelier Jutta Minor, Forchheim.

In Rücksprache auch mit dem LfD wurden bei der Restaurierung die Bildträger stabilisiert, der Firnis und farbveränderte Retuschen entfernt, Risse verklebt, Trägerverformungen und Craquelés plangelegt, lockere Malschicht gefestigt und neue Kittungen angebracht. Neue Retuschen und ein frischer Firnis haben die Lesbarkeit und Strahlkraft der Gemälde um ein vielfaches verbessert. Um die künftige Montage der Gemälde zu erleichtern wurde ein eigens entworfenes und durch einen Schlosser in Handarbeit angefertigtes neues Befestigungssystem an den Wänden angebracht.

Dorothee Feldmann M. A.

Abbildung:

Öl auf Leinwand, mit der Wand fest verschraubt, je 254 cm x 191 cm.