Der Mecklenburgische Planschatz

Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern

250 Jahre alte Architekturzeichnungen aus der ehemaligen Plansammlung der Herzöge von Mecklenburg-Schwerin

Im Zuge von Nachforschungen zur Baugeschichte des Schlosses Ludwigslust wurde 2010 in der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern eine umfangreiche, bislang unbekannte Plansammlung entdeckt. Das Konvolut enthält etwa 550 Architekturzeichnungen und einige Kupferstiche, die sich im Wesentlichen den Bauvorhaben der Herzöge von Mecklenburg-Schwerin im 18. Jahrhundert, aber auch überregionalen Projekten in Hannover, Sachsen, Preußen und internationalen Kunstzentren wie Rom, Paris und St. Petersburg widmen.

Fast zweihundert Jahre war dieser verloren geglaubte „Planschatz“ unangetastet geblieben. Er ermöglicht eine neue Sicht auf die Entwurfs- und Planungspraxis als auch die Bau- und Repräsentationspolitik des Schweriner Hofes. Die Zeichnungen, aber auch die wenigen Stiche verdeutlichen, dass die Herzöge sich an den tonangebenden europäischen Zentren orientiert haben und ihr Bauwesen aktiv an den zeitgenössischen Tendenzen von Stil, Form und Geschmack teilhatte.

Die nunmehr abgeschlossene Aufarbeitung dieses Fundes bot die einmalige Gelegenheit zu einer breit angelegten kunst- und architekturgeschichtlichen Kontextforschung. Das vierstufige Forschungsprojekt umfasste die Inventarisierung und wissenschaftliche und Erschließung des Bestandes, ein 2015 veranstaltetes und von der Stiftung Mecklenburg unterstütztes wissenschaftliches Symposium, die Veranstaltung einer Ausstellung im Jahr 2018 („Schatz entdeckt!“) und schließlich die Erarbeitung eines Bestandskataloges mit zugehörigem Essayband. Diese Bände sind Ende November 2020 im Sandstein Verlag Dresden erschienen. Darüber hinaus sollen zukünftig die Digitalisate der Blätter des „Planschatzes“ nachhaltig im Fachportal Architekturzeichnungen der Deutschen Fotothek für die Öffentlichkeit und weitere Forschungen präsentiert werden.

Weitere Informationen zum Mecklenburgischen Planschatz finden Sie hier.