Christian Daniel Rauch, Bildnisbüste Alexander von Humboldts 1857

Christian Daniel Rauch Museum, Bad Arolsen

Der Bildhauer Christian Daniel Rauch war mit Alexander von Humboldt (1769-1859) seit 1805 eng befreundet und porträtierte ihn zweimal: zunächst 1823, dann noch einmal 1851 in einer aktualisierten Fassung, die Humboldt im Alter von 82 Jahren zeigt. Die letztere, weich modellierte Porträtbüste ist in (mindestens fünf, möglicherweise acht) zwischen 1854 und 1857 ausgeführten Marmorausführungen erhalten. Für das Museum Bad Arolsen konnte die dritte Fassung erworben werden, die Lord Bloomfield, der damalige englische Gesandte in Berlin, 1857 als Geschenk für seine Frau in Auftrag gegeben hatte.

In seiner Geburtsstadt Arolsen ist Rauch ein eigenes Museum gewidmet. Die ausgezeichnete Präsentation zahlreicher Skulpturen des Bildhauers sowie weiterer Künstler der Goethezeit ist seit 2002 im früheren Marstall des Schlosses der Fürstenfamilie von Waldeck und Pyrmont zu sehen und wurde in Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin (Alte Nationalgalerie) verwirklicht. Der Ankauf von Rauchs Altersporträt Alexander von Humboldts ergänzt die bestehende Sammlung um das Bildnis eines der führenden Wissenschaftler in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Alexander von Humboldt war als Naturforscher, wissenschaftlicher Autor und kritischer Intellektueller schon zu seinen Lebzeiten weltberühmt. Auf seinen Forschungsreisen in Europa und insbesondere in Amerika betrieb Humboldt ausgedehnte Studien in Geologie, Botanik, Anthropologie und Ethnologie, Klimakunde bis hin zur Astronomie. Seine Forschungen und Schriften – wie das Reisewerk in 30 Bänden, „Voyage aux régions équinoxiales du Nouveau Continent“ (1805) und „Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“ (ab 1845) – gelten als Vorläufer einer ökologischen Beschreibung und Analyse der Welt und der Natur.

Dr. Birgit Kümmel

Abbildungen:

Christian Daniel Rauch, Bildnisbüste Alexander von Humboldts 1857
© Christian Daniel Rauch Museum, Bad Arolsen