Ausgewählte Objekte der Archäologischen Sammlung, Freiburg

Archäologisches Institut der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg

Die Archäologische Sammlung der Universität Freiburg verfügt insgesamt über eine Sammlung von ca. 550 originalen Antiken, überwiegend der griechischen, und römischen Kultur, sowie über derzeit rund 700 Gipsabgüsse nach antiker Plastik. Aufgrund schwieriger Lagerungsbedingungen infolge von Platzmangel sind an zahlreichen Objekten Restaurierungen dringend notwendig geworden. Im Zusammenhang mit der Neuaufstellung der Sammlung in den neuen Räumlichkeiten im sog. Herderbau in Freiburg (Eröffnung Herbst 2010) beginnt derzeit ein vom Ernst-von-Siemens-Kunstfonds mit 10.000 € gefördertes Restaurierungsprojekt. Zwei Beispiele sollen dieses Projekt illustrieren:

Abbildung 1 zeigt eine zerbrochene Schale, die in rotfiguriger Technik bemalt ist, wobei die Figuren tongrundig aus dem Glanztonüberzug ausgespart und mit Binnenzeichnungen versehen sind (Inv. S 51, Dm. 25 cm). Die Vase wurde im 4. Jh. v. Chr. im ehemaligen Etruskergebiet Italiens hergestellt. Auf der besser erhaltenen Außenseite sind eine weibliche Gewandfigur und ein nackter Jüngling dargestellt, von denen jeweils nur der Unterkörper erhalten ist. Das Schaleninnenbild zeigt ein Liebespaar: Eine sich entkleidende Frauenfigur greift mit der Linken zur Schulter eines nackten Jünglings, der sich auf einen kanellierten Pfeiler stützt und die weibliche Figur ebenfalls berührt.  Die Vase war ehemals aus 13 Scherben mit Gips ergänzt und ist heute wieder zerbrochen. Ziel der Restaurierung ist es, die Schale wieder zusammenzufügen und die Fehlstellen zu retuschieren.

Abb. 2 stellt exemplarisch für eine Gruppe von vier Gipsabgüssen, die der Achäologischen Sammlung Freiburg im Jahr 2006 vom Metropolitan Museum of Art in New York überlassen wurde. Das Museum hatte sich in jener Zeit von seiner einst umfangreichen, mittlerweile aber seit langer Zeit magazinierten Gipsabgusssammlung getrennt. Durch diese Magazinierung sind die Oberflächen der Gipse stark verschmutzt und zum Teil erheblich beschädigt oder nur lückenhaft erhalten. Die Abbildung zeigt links den Kopfabguss des Kultbildes der Themis von Rhamnus, deren Körper – allerdings ohne Beine – ebenfalls nach Freiburg gekommen ist. Rechts ist der überlebensgroße weibliche Einsatzkopf einer Statue zu sehen, dessen Original sich in den Berliner Museen befindet. Die Gipse sollen nun gereinigt und restauriert werden und werden dem Besucher erstmals in der neuen Archäologischen Sammlung vorgestellt.

PD Dr. Katja Sporn, Kuratorin