Augsburger Prunkkabinette

Deutscher Verein für Kunstwissenschaft, München

In dieser Publikation wird eine Gruppe Augsburger Möbel vorgestellt, die zwischen 1685 und 1720 entstanden ist, und ihre Entwicklung vom Kabinettschrank zum preziösen Kunstwerk. Die Augsburger Silberkistler erregten europaweit Aufsehen mit diesen Arbeiten, und ihre manufakturartige Arbeitsweise wurde vorbildhaft für die Produktion von Prunkmöbeln im 18. Jahrhundert.

In einer umfassenden kunsthistorischen Untersuchung von acht erhaltenen bzw. nachweisbaren Augsburger Prunkkabinetten mit Uhr und ihres künstlerischen Umfelds wird deren zeitliche Einordnung innerhalb der Werkgruppe geklärt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der naturwissenschaftlichen Analyse der verwendeten Materialien und der Erschließung der Herstellungstechniken.

Ein zentrales Kapitel im Buch ist der Identifizierung der Werkstatt Heinrich Eichler d. Ä. (1637-1719) und der mit ihm kooperierenden Künstler gewidmet. Die Ermittlung der Käufer wie der Standorte in ganz Europa schärft schließlich den Blick für die herausragende Bedeutung der Prunkstücke. Das vorliegende Buch leistet einen exemplarischen Beitrag zu einer von der Kunstgeschichte bisher eher stiefmütterlich behandelten Werkgruppe der barocken Möbelkunst.