Schatzkammerstücke aus der Herbstzeit des Mittelalters
08.05.1992–26.07.1992
Bayerisches Nationalmuseum, München
Das Regensburger Emailkästchen und sein Umfeld
Kernstück der Ausstellung bildete das im Bayerischen Nationalmuseum restaurierte Emailkästchen aus dem Kirchenschatz der Domkirche St. Peter zu Regensburg (34 cm hoch, 30 cm breit, 18,5cm tief), in dem es seit 1496 als Reliquiar inventarisiert ist. Das hausförmige Kästchen – profilierte Sockelzone, rechteckiger Mittelteil und aufklappbares Walmdach – gehört zu den wenigen erhaltenen Beispielen des franko-flämischen Maleremails, das sich in der französisch-burgundischen Hofkunst des frühen 15. Jahrhundert herausbildete und in seiner Verwendung auf das ausgehende Mittelalter beschränkt blieb. Die Tierdarstellungen des um 1410/20 entstandenen Regensburger Kästchens lassen auf eine ursprünglich profane Nutzung, zum Beispiel als Schmuckkästchen, schließen.
Der Katalog bietet einen Überblick zu den unterschiedlichen Entwicklungen und Techniken der Emailkunst des Mittelalters.