"Mein lieber Alex ... Dein alter Max" - Die Korrespondenz Max Pechsteins mit Alexander Gerbig

22.08.2014–02.11.2014

Kunstsammlungen Zwickau

Erstmals wurden alle bisher vorliegenden Korrespondenzen Max Pechsteins (1881-1955) mit Alexander Gerbig (1878-1948) erschlossen, transkribiert, teilweise abgebildet und durch Begleitdokumente ergänzt. Auf eindringliche Weise wurde das Hohelied einer leidenschaftlichen Künstlerfreundschaft gesungen, die ein halbes Jahrhundert andauerte. Die Korrespondenzen sind wie eine Collage verschiedener Lebens- und Zeitsituationen. Sie spiegeln anschaulich die Momente und Atmosphären der inneren Nähe, aus denen sich die Freundschaft bildet, entwickelt, festigt. In den Briefen begegneten sich menschliche Werte, Tugenden, Temperamente. Auch im innigen Naturgefühl mit ihrer Lebensmaxime „Mensch und Natur als Einheit erfassen“ ergab sich eine erstaunliche Übereinstimmung und Seelenverwandtschaft. Im Krieg, wo der Tod allgegenwärtig war, wurden die Briefe zwischen Pechstein und Gerbig zu echten „Lebenszeichen“. Gemeinsam malten sie in Berlin, Suhl, Zwickau, Florenz. Von den NS-Behörden als „Entartete“ diffamiert, reflektierten ihre Briefe die gefährliche Gegnerschaft zum Ungeist des Systems und die Hoffnung auf bessere Zeiten. Dieses Hoffen verschaffte Pechstein die Kraft, nach dem Krieg für das Neue zu wirken.

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