Lust auf Farbe: Die neue bunte Antike

07.07.2012–25.11.2012

Antikenmuseum der Universität Leipzig

Seit dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert ist bekannt, dass antike Bauwerke und Skulpturen farbig gewesen sein müssen. Trotz einer jahrzehntelangen, kontrovers geführten Debatte um die antike Polychromie dauerte es bis in die 1880er Jahre, bevor alle Zweifel an diesem Phänomen ausgeräumt werden konnten. Dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit antiker Polychromie so lange nicht vorangetrieben wurde, hängt mit vielen Faktoren zusammen; zum einen auch damit, dass sich nach den beiden Weltkriegen der Zeitgeschmack längst verändert hatte und eine viel schlichtere, minimalisierte Formensprache bevorzugte. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Fragen nach der Farbigkeit so gut wie ausschließlich mit der Erforschung der griechischen Kunst und ihrer Geschichte verbunden. Erst seit den 1960 Jahren wurde die bis dahin vernachlässigte römische Kunst- und Kulturgeschichte systematisch erforscht. Die Erforschung der Polychromie auf eine innovative Weise wurde in den 1970er Jahren weiter angeschoben und erfährt gegenwärtig eine weitere Entwicklung in der Zusammenarbeit von Klassischen Archäologen, Kunsthistorikern und Restauratoren.

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