Hendrick Goltzius. Zwischen Ethos und Pathos

11.11.2017–07.01.2018

Anhaltische Gemäldegalerie, Dessau

Zum 400. Todesjahr des niederländischen Künstlers Hendrik Goltzius präsentierte und publizierte die Anhaltische Gemäldegalerie Dessau erstmalig einen großen Teil ihres außerordentlich umfangreichen Bestandes an Kupferstichen und Farbholzschnitten. Der in dem niederrheinischen Ort Bracht bei Venlo geborene Hendrik Goltzius (1558-1617) ist der bedeutendste Kupferstecher der Niederlande im späten 16. Jahrhundert. Seit 1577 in Haarlem ansässig, gründete er dort 1582 einen eigenen Verlag, der schnell mit Spitzenprodukten der Druckgraphik in ganz Europa hervortrat und sich einen Namen machte. Goltzius, der für seine technische Brillanz und Virtuosität in der Handhabung druckgraphischer Techniken berühmt war, erreichte durch eine Verfeinerung der Technik eine malerisch zu nennende Nuancierung des Schwarz-Weiß der Graphik. Er brilliert und verblüfft mit raffinierten, sinnlich und emotional bewegten und bewegenden Gebärden und Physiognomien bis hin zum Erotischen. Das Ziel war, dadurch das Publikum sinnlich und affektiv zu bewegen, um im Idealfall Moral und Tugendhaftigkeit – höchstes Ziel der Kunst – wirkungsvoll und nachhaltig überzeugend zu vermitteln.

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