Göttinnen des Jugendstils

29.03.2023–10.09.2023

Braunschweigisches Landesmuseum

Um 1900 erobert der Jugendstil Europa – mit anmutigen Ornamenten und zarten floralen Motiven, vor allem aber mit seiner faszinierenden Vielfalt weiblicher Abbildungen. Feen oder Naturgöttinnen stehen als positiv besetzte Figuren dunkel-sinnlichen Darstellungen wie der männermordenden Medusa oder kampfbereiten Amazonen gegenüber. Die vorwiegend männlichen Künstler setzen sich in ihren Werken mit den Umbrüchen und Widersprüchen ihrer Zeit auseinander: Wissenschaftliche Erkenntnisse sowie neue philosophische und religiöse Ansätze erschüttern das bisherige Menschenbild. Fortschrittsglaube prallt auf Kulturpessimismus. Im Rückbezug auf die Bildwelten von Märchen, Mythen oder Antike erschaffen die Künstler eine phantasievolle Kunstwelt. Mit der Industrialisierung etablieren sich in den Städten aber auch neue Formen der Konsum- und Unterhaltungskultur. Zugleich verlangt die aufkeimende Frauenbewegung nach Bildung und Berufstätigkeit, gesellschaftlicher Teilhabe und politischer Mitsprache.
Die Ausstellung zeichnete die faszinierende und facettenreiche Welt des Jugendstils mit all ihren Ambivalenzen nach und lässt zudem erkennen, dass grundlegende Fragen bis heute nicht an Brisanz verloren haben. Die etwa 200 Objekte aus bedeutenden Sammlungen in Belgien, den Niederlanden und Deutschland laden gleichermaßen zum Genießen und zum Nachdenken ein.
Unterstützt wurde die Ausstellung vor allem durch die Restaurierungsförderung eines Jugendstil Windfangs des Porträtfotografen Adolf Herbst. Mehr Informationen zu diesem spannenden Projekt finden Sie hier.

Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.

Abbildung: Plakat zur Ausstellung

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