Einfach himmlisch!

27.05.2013–25.08.2013

Städtische Museen Konstanz

Marie Ellenrieder ist eine der bedeutendsten Malerinnen des 19. Jahrhunderts, und sie ist eine Pionierin: Sie war die erste Frau, die ab 1813 an der Münchner Kunstakademie studierte, und die erste, die Altarbilder für eine katholische Kirche in Deutschland malte. Schnell avancierte Ellenrieder zur gefragten Porträtistin für Hochadel und aufgeklärtes Bürgertum. Ihre Kunst wurde hochgeschätzt und ermöglichte der bewusst unverheiratet gebliebenen Frau ein selbständiges Leben. Der badische Großherzog ernennt sie gar zur Hofmalerin. Nach einer inspirierenden Italienreise widmete sich Marie Ellenrieder zunehmend religiösen Themen im Stil der Nazarener. Obgleich sie sich dem nazarenischen Gedankengut verbunden fühlte, definierte sie sich nicht als Vertreterin dieser Bewegung.

Marie Ellenrieder war keine Künstlerin, die ihre Malerei ideologisch untermauerte oder stilistisch hinterfragte. Ihr um 1824 vollzogener Stilwandel geschah vielmehr intuitiv und war wesentlich in ihrer konservativ-katholischen Einstellung begründet. Die Ausstellung in Konstanz zeichnete das Bild einer – bei aller konservativen Frömmigkeit – äußerst lebensgewandten, fleißigen und konzentrierten Künstlerin.

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