Die Erfindung der Welt. Martin Schaffners bemalte Tischplatte von 1533

09.08.2002–03.11.2002

Staatliche Museen Kassel, Schloss Wilhelmshöhe

Im Mittelpunkt der Ausstellung stand Martin Schaffners (1477/78 -1546/49) bemalte Tischplatte, die zu den Hauptwerken der altdeutschen Malerei zählt. Der Künstler schuf sie 1533 im Auftrag des Goldschmieds Christoff oder dessen Sohn Erasmus Stedlin. Schaffners nahezu quadratische Platte zeigt ein Miniaturmodell des 1533 gültigen Weltbildes und versammelt verschiedene ineinandergreifende Systeme mit astronomisch-astrologischem und christlich-humanistischem Inhalt. Das Bildprogramm umfasst die sieben Planeten, Wochentage, Metalle, Farben, Freien Künste und Tugenden. Schriftbänder an den vier Seiten der Tischplatte erläutern die Bezugssysteme. Als übergreifendes Ordnungssystem dient der Verlauf der Wochentage. Im Mittelpunkt leuchtet ein Stern, der das göttliche Licht symbolisiert. Ausstellung und Katalog (bearb. von J. Lange, Kassel 2002) erläutern das komplizierte Beziehungsgeflecht des Bildprogramms.

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