Benno von Meißen. Sachsens erster Heiliger

12.05.2017–05.11.2017

Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten, Dresden

Mit seiner Heiligsprechung im Jahr 1523 geriet Benno, vormals Bischof von Meißen (1066 – um 1106), zwischen die Fronten der aufbrechenden Reformation. Martin Luther schmähte den Bischof, um mit dem Heiligenkult überhaupt abzurechnen. Herzog Georg von Sachsen, der Bennos Kanonisation ganz wesentlich vorangetrieben hatte, sah in dem Heiligen dagegen das Sinnbild einer erneuerten alten Kirche. Als 1539 die Reformation in Meißen Einzug hielt, wurde das seit dem 13. Jahrhundert verehrte Grabmal Bennos im Dom zu Meißen zerschlagen. Seine Reliquien konnten allerdings gerettet werden und gelangten schließlich 1576 nach München, wo Benno eine bemerkenswerte zweite Karriere als Stadtpatron Münchens und bayerischer Landesheiliger beschieden sein sollte. Erst nach dem Übertritt der wettinischen Kurfürsten-Könige zum katholischen Glauben kehrten eine Rippe Bennos und seine Verehrung im 18. Jahrhundert nach Sachsen zurück, wo das 1921 wiedergegründete Bistum Meißen unter sein Patronat gestellt wurde. Ausstellung und Katalog dokumentieren die Forschungen über Benno von Meißen – eine fast 1000-jährige Geschichte über das Heiligsein und die Rolle des Glaubens in der Geschichte.

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