Conrat Meit – Bildhauer der Renaissance

01.12.2006–18.03.2007

Bayerisches Nationalmuseum, München

Erstmalig wird dem Renaissance-Bildhauer Conrat Meit (*1470/85 in Worms, †1550/51 in Antwerpen) eine Ausstellung gewidmet. Von Albrecht Dürer hoch gelobt, gilt Meit als einer der bedeutendsten Bildhauer und -schnitzer der frühen Renaissance in Nordeuropa. Sein Weg führte ihn von Worms am Rhein über den Wittenberger Hof des sächsischen Kurfürsten Friedrich III. nach Mecheln in Flandern. Dort wirkte er von 1512/14 bis 1530 als Hofbildhauer der Erzherzogin Margarete von Österreich, Regentin der Niederlande. Meits Hauptwerke für die Erzherzogin sind die in ihrem Auftrag entstandenen Grabfiguren in Brou, nördlich von Lyon. Vier von dort stammende Skulpturen werden in der Ausstellung das erste Mal überhaupt außerhalb Brous gezeigt. Meits Spätwerk ist größtenteils verloren, bis 1544 ist seine Tätigkeit in Antwerpen dokumentiert.

Die Ausstellung präsentiert neben Conrat Meits signierter Statuette der Judith mit dem Haupt des Holofernes und der Miniaturbüste der Erzherzogin Margarete von Österreich (Bayerisches Nationalmuseum) die meisten seiner erhaltenen Skulpturen, Bildwerke seiner Zeitgenossen sowie Gemälde und grafische Arbeiten von Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä. und Jan Gossaert. Als besonderes Glanzstück konnte der Ausstellung die kurz vor ihrer Eröffnung erworbene Büste von Jakob II. Fugger hinzugefügt werden.

Im Unterschied zur sakralen Kunst der spätgotischen Bildschnitzer besitzt Meits Werk einen völlig neuartigen Charakter. Im Mittelpunkt stehen seine für fürstliche Sammler virtuos gearbeiteten Aktstatuetten, seine Porträts und großplastischen Werke aus Marmor und Alabaster.

Leihgebende Institutionen sind unter anderem das Rijksmuseum in Amsterdam, das Historische Museum Basel, das Nationalmuseum in Kopenhagen, das J. Paul Getty Museum in Los Angeles, das Musée du Louvre in Paris und das Kunsthistorische Museum in Wien.

Dr. Renate Eikelmann / Dr. Helga Puhlmann

Zurück